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Donnerstag, Dezember 22, 2011

Google Analytics Jahresrückblick 2011

Was für ein Jahr!

2011 ist zwar noch nicht ganz zu Ende, aber dennoch lohnt es sich mal einen Blick zurück zu werfen. Denn so schnell dieses Jahr vorüber ging, so viel ist auch bei Google Analytics passiert. Und ich kann mir gut vorstellen, dass der ein oder andere das ein oder andere Feature oder Update aus diesem Jahr vergessen hat.

Mir selbst geht es zumindest oft so, dass man rückblickend feststellt was man eigentlich alles geschafft hat.

Los geht's!

Januar 2011

127 neue Dimensionen und Metriken werden der Google Analytics API hinzugefügt

Februar 2011

Benutzerdefinierte Variablen sind ab sofort neben "normalen" Websites nicht mehr nur auf Android Apps nutzbar, sondern auch Bestandteil der iOS SDK. Damit können benutzerdefinierte Variablen also auch bei iPhone Apps genutzt werden.

März 2011

Der Benchmark Report verschwindet aus dem Google Analytics Interface. Im Anschluss wurden Benchmark Daten und Informationen per Mail verschickt - bis zum Jahresende 2011 allerdings liegt das Thema Benchmarking offensichtlich erstmal auf Eis. Für die die sich erinnern wollen wie er aussah gibt es meinen Blog Post zu dem Thema Benchmarking und Datenfreigabe.

Paukenschlag! Eine komplett neue Version mit vielen neuen Features von Google Analytics wird angekündigt!! Zunächst stehen neue und alte Version parallel zur Verfügung. Im Laufe des Jahres 2012 wird die alte Version verschwinden und nur noch die neue Version nutzbar sein. User haben demnach ein Jahr Zeit sich umzugewöhnen. Neue Features sind beispielsweise Plot Rows, benutzerdefiniertes Dashboard, Event Goals, individuellere benutzerdefinierte Reports, uvm. Fast alles wird besser und umfangreicher, jeder muss sich allerdings erstmal umstellen und einige Dinge wurden von der alten bisher leider nicht zur neuen übertragen. Generell aber ein wirklich großer Schritt für Google Analytics! Hier der Blog Post zum Launch der neuen Google Analytics Version.


Der Report mit Informationen über die Verbindungsgeschwindigkeit (Connection Speed) der User verschwindet aus dem Google Interface. Hat ihn seitdem jemand vermisst? ;-)

April 2011

Der Google Analytics  Tracking Code wird im Hintergrund verändert, dies hat zur Folge, dass Daten nicht nur per HTTP Get übergeben werden, sondern beispielsweise bei sehr langen Requests auch per HTTP Post.

Die neue Google Analytics Version ist nach der Ankündigung im Vormonat nun für alle verfügbar.

Mai 2011

Site Speed Reports werden bei Google Analytics eingeführt. Hiermit besteht die Möglichkeit die Ladegeschwindigkeit von Seiten zu trakken. Zunächst muss hierfür eine weitere Zeile in den Tracking Code eingebunden werden. Im Laufe des Jahres wird dies jedoch überflüssig und die Seitenladegeschwindigkeit wird automatisch erfasst. Mein Blog Post zum Thema Website Geschwindigkeit

Ecommerce Daten in Android Apps können nun auch mit Google Analytics erfasst werden.

Juni 2011

Google Webmaster Tools werden in Google Analytics integriert - bzw. es wird zunächst angekündigt. Hier der Blog Post zur wirklichen Integration der Webmaster Tools in Google Analytics.

Mobiler Traffic bekommt eine eigene Report Sektion innerhal des Besucher Reporting Blocks. Hierüber kann das Userverhalten von Usern die über mobile Endgeräte auf die Website zugreifen besser analysiert werden. Hier geht es zu dem entsprechenden Blog Post über mobile Reports in Google Analytics.


Juli 2011

Google launcht Google+ und fast zeitlich auch eine Integration mit Google Analytics. Innerhalb des Besucher Berichteblocks gibt es nun einen Sozial-Bereich in dem Userinteraktionen mit Google+ Buttons, aber auch Facebook-, Twitter- oder ähnlichen Buttons getrackt werden können. Trakken hat hierzu ein ausführliches Dokument erstellt und weitere automatisierte Einstellungen und Scripte zur Verfügung gestellt. Hier geht es zum Blog Post über Social Media Tracking mit Google Analytics, den Social Media Tracking Guide von Trakken bekommen Sie hier.

Wer über ein iOS App Produkte verkauft kann nun Ecommerce Daten nun auch über das Analytics SDK für iOS trakken.

August 2011

Sessions werden in Google Analytics ab sofort anders berechnet. Eine Session endet ab sofort dann, wenn es
  • 30 Minuten Inaktivität gab
  • Ein Tag zu Ende ist
  • Ein User über eine neue Traffic-Quelle auf die Seite kommt
Sonderlich große Auswirkungen hat es meines Wissens nach nicht gegeben - die Änderung macht ja irgendwie auch Sinn.

Paukenschlag! Multi Channel Funnel wird gelauncht! Durch diese Reports kann analysiert werden, über welche Traffic-Quellen User auf die Website kamen ehe sie dann irgendwann konvertiert haben. Ein Paukenschlag, da der Report hochgradig komplexe Dinge einfach darstellt und zudem sehr stark individualisierbar ist. Ein lange vermisster Report der nun endlich da ist. Hier geht es zum Blog Post zum Multi Channel Funnel Launch.

Neue Google Analytics SDK Version für Android wird gelaucht (Verison 1.3).

Ab sofort ist es deutlich einfacher, schneller und besser möglich viele AdWords Konten mit Google Analytics zu verknüpfen. In der Vergangenheit war dies oftmals schwieirig - nun ist es deutlich einfacher!

September 2011

Eine neue Version der Google Analytics SDK für iOS wird gelauncht (Version 1.3) - viele neue Features.

Der Report über die Website Ladegeschwindigkeit erhält ein Update und bekommt einen weiteren Tab - Performance. Hier können noch weitere Daten analysiert und miteinander in Kombination gebracht werden. Ein recht deutliches Zeichen, dass Google Wert auf die Ladegeschwindigkeit von Webseiten legt...

Weitere Design-Anpassungen und Änderungen werden angekündigt. So wird in der oberen Navigationsleiste der Home Tab und der Standard Report Tab neben dem benutzerdefinierten Report Tab eingefügt.

Der nächste Paukenschlag: Google Analytics launcht die Real Time Funktionialität! Ein neuer Reporting Block stellt viele Daten in Echtzeit dar - right now.


Der September hat es in Sich - noch ein Paukenschlag: Google Analytics Premium wird vorgestellt! Es wird demnach eine Bezahlversion von Google Analytics geben. Hier wird es einige weitere Features weitere Vorteile wie mehr Speed, schnellere Updates, etc. geben. Wie man Google Analytics Premium auch in Deutschland bekommt - bitte mich direkt kontaktieren!!!


Oktober 2011

Die Integration von Google Webmaster Tools in Google Analytics ist nun abgeschlossen und steht jedem Nutzer zur Verfügung.

Google Analytics wird viral und stellt ein lustiges Video ins Netz - Online Einkaufserfahrungen dargestellt in einem Supermarkt:



Google kündigt an die Google Suche in Zukunft für mit einem Google Account eingeloggten User ausschließlich in https durchzuführen. Dies wird zur Folge haben, dass die entsprechenden Suchbegriffe des organischen Traffics nicht mehr übergeben und somit auch nicht mehr ausgewertet werden können. Auswirkungen hat dies auf alle (!) Web Analyse Tools - wie sich dies im Endeffekt auswirken wird hängt davon ab, wie viele User permanent mit einem Google Account eingeloggt sind. Google+ wird hier schon dafür sorgen, dass es eher mehr als weniger werden...

Bäng! Der nächste Paukenschlag. Besucherflussanalyse. Google Analytics stellt eine neue Nutzerflussanalyse vor. Durch eine völlig neuartige Darstellung werden "Trampelpfade" von Usern deutlich. Völlig flexibel lassen sich die Daten ändern und anpassen, so dass man hierüber sehr wertvolle Erkenntnisse gewinnen kann.

November 2011

Die bei derm Übergang von der alten zur neuen Google Analytics Version verlorengegangenen Features wir automatisierte Email Reports uind PDF Export sind wieder da.

AdWords Kampagnen können nun in Google Analytics noch intensiver ausgewertet werden, indem der Traffic zusätzlich unterschieden werden kann nach Smartphone Usern und Tablet Usern.

Der Websiteladegeschwindigkeit Report erhebt nun Daten, ohne dass es einer Änderung des Codes bedarf.

Dezember 2011

Soziale Netzwerke können sich nun mit Google Analytics integrieren um damit die Useraktivitäten besser erheben zu können. Da gibt es wohl im nächsten noch ein paar weitere News...

Der Website Ladegeschwindigkeit Report erhält weitere Informationen - dieses Mal sind es technische Informationen und Daten die hinzugefügt werden können.

Ich danke allen Lesern des Blogs, allen Kunden und allen mit denen ich in diesem Jahr Kontakt hatte für ein tolles Jahr 2011. Ich bin mir sicher, dass es im kommenden Jahr sehr spannend weitergehen wird und viele tolle Dinge passieren werden...Ihnen allen ein schönes, ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Mittwoch, November 16, 2011

Neue Landing Page Metriken in Google Analytics

Ab sofort stehen jedem Google Analytics Nutzer neue - sehr sinnvolle - Metriken bei der Analyse der Landing Pages zur Verfügung.

Bislang gab es lediglich folgende drei Metriken bei der Betrachtung der Zielseiten (Content -> Website-Content -> Zielseiten):
  • Einstiege - dies ist die Zahl der Besuche, die auf der jeweiligen Seite eingestiegen sind
  • Absprünge - dies ist die Zahl der Besuche, die während ihres Besuchs nur diese eine Seite gesehen haben
  • Absprungrate - dies ist das Verhältnis aus Absprüngen zu Einstiegen (weitere Infos in meinem letzten Blog Post über die Absprungrate)
 Das war es - mehr ging per Default erstmal nicht. Dabei ist gerade die Analyse der Landing Pages so wichtig für den Geschäftserfolg.

Der erste Eindruck zählt - da sollten die Landing Pages durchoptimiert sein. Tipps zur Conversion Optimierung gibt es auch in oben genannten vorigem Post oder unter blog.trakken.de

Folgende Fragestellungen sind in Verknüpfung mit Landing Pages höchst interessant:
  • Wie viele Seiten haben User aufgerufen nachdem sie über eine bestimmte Landing Page eingestiegen sind (und nicht direkt wieder abgesprungen sind)?
  • Wie lange waren die User auf der Website nachdem sie über eine bestimmte Landing Page eingestiegen sind (und nicht direkt wieder abgesprungen sind)?
  • Wich hoch ist die Conversion Rate für bestimmte Ziele nachdem User über eine bestimmte Landing Page eingestiegen sind?
  • Wie hoch sind die Umsätze oder wie hoch ist der durchschnittliche Bestellwert der User die über eine bestimmte Landing Page eingestiegen sind?
  • Welche Landing Page hat den höchsten Wert pro Besuch generiert?
Landing Pages mit neuen Metriken

All diese Fragen sind mit den neu hinzugefügten Metriken beantwortbar. Zwar konnten die meisten der Fragen auch vorher schon durch Workarounds, Segmentierungen und benutzerdefinierte Reports dargestellt werden, doch nun hat man alles auf einen Blick - einfacher ist besser!

Dies vereinfacht die Analyse deutlich und ermöglicht eine bessere Analyse der Zielseiten - ich bin mir sicher, dass Sie einige Landing Pages finden werden, die neben der Absprungrate weitere interessante Erkenntnisse liefern werden. Insbesondere der Bezug zu Zielen und E-Commerce wird Ihnen Optimierungspotenziale aufzeigen!

Wie finden Sie die neuen Metriken bei den Zielseiten? Wie nutzen Sie die Reports? Schreiben Sie einen Kommentar...

Passende Artikel:
Absprungrate - kennt jeder, oder?
Google Webmaster Tools in Google Analytics
Neue Google Analytic Features: Website Geschwindigkeit (Site Speed)
Wie messe ich den Erfolg von nicht-eCommerce Seiten?

Donnerstag, November 10, 2011

Absprungrate - kennt jeder, oder?

Sie könnten in Erwägung ziehen, diesen Blog Post nicht zu Ende zu lesen, wenn Sie spontan definieren können, was der Unterschied zwischen Absprungrate und Ausstiegsrate ist…Sie haben 5 Sekunden Zeit…
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Und? Kennen Sie den Unterschied? 

Wie auch immer Ihre Antwort ausgefallen  ist – vielleicht lesen Sie ja trotzdem weiter ;-)

Die Absrpungrate, oder auch Bounce Rate, ist eine Metrik die in fast allen Web Analyse Tools als Standardkennzahl enthalten ist (Omniture hingegen tut sich hier ein wenig schwer). 

Doch wie berechnet sie sich und wie und warum unterscheidet sie sich zu der Ausstiegsrate?

Hier kurz die Formel die bei den meisten Tool zur Berechnung der Absprungrate verwendet wird:

Besuche mit nur einem Seitenaufruf / alle Besuche

In die Absprungrate fließen demnach nur Besuche die während ihres Besuchs maximal (!!!) eine Seite aufgerufen haben. Oder kurz: alle „Einseitenbesuche“. 

Sobald während eines Besuchs eine zweite Seite aufgerufen wird kann die Absprungrate nicht mehr beeinflusst werden. Denn dann kann ein User nur noch aussteigen – und dies ist dann auch der Unterschied dieser beiden Metriken:

Bei der Absprungrate wird während eines Besuchs maximal eine Seite aufgerufen. Die Absprungrate macht also nur Sinn im Zusammenhang mit Landing Pages – schließlich muss es sich ja um eine Landig Page handeln, denn wenn nicht könnte es nicht mehr nur eine Seite während des Besuchs sein.

Um die Ausstiegsrate zu beeinflussen muss mehr als eine Seite während eines Besuchs aufgerufen worden sein.

Warum ist die Absprungrate so wichtig?

Aus meiner Sicht ist die Absprungrate eine der aktionsgetriebensten Kennziffern.

Eine hohe Absprungrate zeigt mir direkt, dass ich ein gravierendes Problem habe um dessen Lösung ich mich schnellstens kümmern sollte.

User die über irgendeine Quelle auf eine Ihrer Seiten kommen haben ehe Sie Ihren Webauftritt betreten irgendeine Absicht. Sie haben bei Google nach Etwas gesucht und haben sich durch Ihre Anzeige oder das organische Suchergebnis angesprochen gefühlt und sind deswegen auf Ihrer Seite gelandet.

Oder aber ein User hat Ihre Offline Anzeige gesehen, von Ihnen gehört, oder ist aus sonst irgendeinem Grund auf Ihre Seite gekommen.

Freuen Sie sich! Was gibt es schöneres als Besuche auf seiner Website zu haben?

Alle User die auf Ihre Website kommen haben eine bestimmte Erwartungshaltung – diese ist unter anderem auch davon abhängig über welchen Traffic Kanal die User Ihre Website ansteuern.

Wenn nun diese Erwartungshaltung aber nicht erfüllt wird sind sie ganz schnell wieder weg.

Der Zurück-Button innerhalb des Browsers ist die meistgenutzte Funktion in einem Browser!

Eine Chance einen neuen Kunden zu gewinnen, oder zumindest in Interaktion mit dem User zu treten, wurde vertan, wenn er direkt wieder abhaut.

Und genau dies sagt die Absprungrate an – je höher die Absprungrate, desto mehr vergebene Chancen haben Sie durchgehen lassen.

Doch wie hoch ist eine normale Bounce Rate?

Dies werde ich sehr oft gefragt und es ist recht schwer zu beantworten, da es immer vom jeweiligen Business abhängt. Vor allem ist diese Frage grob unsinnig! Dazu allerdings gleich – zunächst beantworte ich sie noch, da eine Antwort meistens trotz der Unsinnigkeit erwartet wird ;-)

Grob kann man aber sagen, dass eine Absprungrate von über 70% viel viel viel zu hoch ist und man sich dringend ransetzen sollte diese zu optimieren.

Um die 50% Bounce Rate bedeutet nichts anderes, als dass jeder zweite Besuch auf Ihrer Website direkt wieder verschwindet – wollen Sie das?

Als normal würde man wohl eine Absrpungrate zwischen 15% und 25% bezeichnen. Aber heißt dies, dass es nicht auch besser sein kann?

Aber noch bin ich nicht bei abzuleitenden Aktionen – dazu komme ich gleich.

Aus meiner Sicht ist es alles andere als sinnvoll sich über Overall-Bounce Rate zu unterhalten!

Zwar geben die meisten Tools eine Overall Absprungrate an, aber was kann ich damit anfangen? Bzw. welche Aktion würden Sie durchführen?

Nur mit weiteren Analysen macht die Absprungrate Sinn!

Hier drei mögliche durchzuführende Analysen:
  • Absprungrate je Traffic Kanal 
  •  Absprungrate auf unterschiedlichen Seiten (=Landing Pages) 
  •  Kombination aus Absprungrate nach verschiedenen Kanälen und gleichzeitiger Analyse der jeweiligen Landing Pages
Sie geben Geld für Kampagnen bei AdWords oder irgendeinen anderen Kanal aus? 

Dann sollten Sie die Absprungrate zumindest der Kanäle kennen für die Sie Geld ausgeben. Denn Sie verlieren hier bares Geld, wenn Sie eine hohe Absprungrate haben. 

Vergleichen Sie diese doch einfach mit der durchschnittlichen Absprungrate Ihrer Website – so haben Sie einen Anhaltspunkt, ob sie besser oder schlechter ist.

Versuchen Sie tiefer in die Daten einzusteigen. Differenzieren Sie die Absprungrate der unterschiedlichen AdWords Kampagnen, der Anzeigengruppen und der Suchbegriffe.

Wie unterscheidet sich die Bounce Rate bei Suchbegriffen die Ihren Markennamen beinhalten im Vergleich zu generischen  oder spezifischen Suchbegriffen?

Auf welchen Seiten landen die User überhaupt? 

Und kann man hier Korrelationen feststellen zwischen guten/schlechten Landingpages und Herkuftsquellen der User? 

Oder gibt es Unterschiede bei der Betrachtung nach Werktagen und Wochenenden?

Wie kann ich die Absprungrate denn nun verbessern?

Viele werden es sich denken was jetzt kommt …  neben der Analyse der Daten anhand der obigen Fragestellungen bleibt einem in der Regel nicht viel anderes übrig als zu testen!

Ein Ablauf zur Optimierung der Absprungrate kann wie folgt aussehen.

     7 Tipps - von der Absprungrate zu Conversion Optimierung:

  1. Drill-Down in die Absprungrate nach Traffic Kanälen in Verknüpfung mit Landing Pages

    Hierüber bekommen Sie zunächst einen Überblick über die unterschiedlichen Bounce Rates auf Ihrer Website und ein Gefühl dafür wie die Daten aussehen.
  2. Herauskristalisieren der Landing Page mit einer im Vergleich hohen Bounce Rate

    Sortieren Sie nun die Landing Pages nach der Absprungrate. Sie werden schnell sehen, dass dies nur bedingt sinnvoll ist, da viele Seiten an den ersten Positionen stehen werden, die eine Bounce Rate von 100% haben. Deswegen ist die Kombination mit dem folgenden Punkt wichtig:
  3.  Sortieren der Landing Page nach Wichtigkeit – in der Regel ist dies die Anzahl der Besuche

    Wenn Sie nun statt nach Bounce Rate nach Besuchen sortieren macht es auch nur bedingt Sinn. Eine gewichtete Sortierung macht hier Sinn. D.h. gleichzeitig werden sowohl die meisten Besuche als auch die höchste Bounce Rate angezeigt. So sehen Sie auf einen Blick, wo das ToDo ist.
  4.  Analyse ob die User über eine bezahlte oder eine nicht bezahlte Quelle auf der Seite gelandet sind.

    Dies lässt Sie wissen, inwiefern Sie die User aktiv lenken können. Bezahlte Quellen sind meist schneller anpassbar und änderbar.
  5. Analyse der eigenen Landing Page

    Schauen Sie sich nun in Ruhe die eigene Landing Page an – fällt Ihnen etwas auf? Wie ist das Zusammenspiel der Anzeige auf die Sie geklickt haben mit der eigentlichen Landing Page. Versuchen Sie sich in die Schuhe des Users zu begeben und seien Sie kritisch!

    (Wir haben bei Trakken 55 ConversionOptimierungs Tipps zusammengestellt)
  6.  Testing!

    Sie werden nach dem vorigen Schritt vermutlich einige Ideen haben, wie die Seite umgestaltet werden können. Warum machen Sie es nicht? Tests durchzuführen sind das einzige Mittel herauszufinden welche Seiten funktionieren und welche nicht. Es gibt nahezu beliebig viele Testszenarien – und kein Mensch weiß vorab welche Variante am besten funktioniert.
  7.  Targeting

    In dem vorigen Schritt ein paar Bilder auszutauschen ist recht einfach und sogar mit einem derzeit relativ schlechten Tool wie dem Google Website Optimizer möglich. Doch dabei muss es nicht bleiben. Ein paar Ideen zur Inspiration:
    • Spezielle Landing Pages für spezifische Kampagnen, Werbemittel, Motive, Keywords, etc.
    • Unterschiedliche Landing Pages in Abhängigkeit davon, ob der User schon mal bei Ihnen war oder nicht.
    • Individuellere Landing Pages beim nächsten Besuch wenn User ein Produkt in den Warenkorb getan, es aber nicht gekauft haben.
    • Regionale Aussteuerung.
    • Individuelle Landing Pages in Abhängigkeit davon welche Produkte der User sich bei seinen letzten Besuchen angesehen hat.
    • Dynamische Landing Pages.
    • Landing Pages mit Unterscheidung nach Mann/Frau.
    • Usw.
Es gibt eine Vielzahl von weiteren Segmenten die bedient werden können und eine große Anzahl an Targeting Möglichkeiten.

Soweit einige Möglichkeiten zum Umgang mit der Absprungrate. Ich denke es wird deutlich, dass es sich wirklich um eine sehr aktionsorientierte Kennziffer handelt – wenn Sie den richtig eingesetzt wird.

Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihres Web Analyse Tools und nutzen Sie die Bounce Rate als Anhaltspunkt für Verbesserungen Ihrer Landing Page.

Wie nutzen Sie die Absprungrate? Haben Sie konkrete Erfahrungen sammeln können? Cases? Haben Sie noch weitere Punkte hinzuzufügen? Schreiben Sie einen Kommentar – gern update ich den Post mit Ihren Vorschlägen. Ich freue mich über jeden Kommentar!!

Freitag, Oktober 21, 2011

Neue Google Analytics Berichte: Visualisierung des Besucherflusses

Es geht Schlag auf Schlag bei Google Analytics.

Erst vor kurzem habe ich über die Integration von Google Analytics mit den Google Webmaster Tools berichtet und davor über Google Analytics Real Time und Google Analytics Premium. Und da die Datenschutzdebatte auch beendet ist können wir uns endlich den wirklichen Web Analyse Themen widmen. Wie zum Beispiel der neuen..

Visualisisierung des Besucherflusses

Userflüsse in einem Web Analyse Tool darzustellen ist nicht leicht. Die meisten Tools haben Schwierigkeiten diese Masse an Daten vernünftig, und vor allem auswertbar darzustellen.

Oftmals war dieser Report nicht analysierbar, nicht aussagekräftig oder schlichtweg sinnlos. Auch die bisher einzige Möglichkeit in Google Analytics diese Daten zu analysieren war kein zufriedenstellendes Erlebnis. Unter Content -> Website-Content -> Seiten und dann Navigationsübersicht über den oberen Reiter bestand die Möglichkeit sogenannte Trampelpfade darzustellen (siehe Blog Post User Navigation und Klickpfade in Google Analytics).

Ich kenne kaum jemanden, der hierüber sinnvolle Erkenntnisse erlangen konnte...

Navigationsübersicht
Der Grund ist, dass User sich nicht immer so verhalten wie sie sollen.

Oftmals nehmen sie Wege von denen man glaubt, dass sie gar nicht möglich wären.

Daraus resultiert eine schiere Masse an Daten die wirklich nur sehr sehr schwer visualiserbar ist. Einige Tools stellen dann eine kleine Auswahl dar indem einige Ebenen horizontal und vertikal angezeigt werden, dabei gehen jedoch eine Menge Informationen verloren und meist handelt es sich lediglich um die absoluten Top-Pfade...

Zum Glück ist es nun vorbei und es gibt eine wie ich finde wirklich beeindruckende Neuerung.
  •  Besuchsprozessfluss
  • Navigationsprozessfluss
  • Zielprozessfluss
Unter dem Startseiten Tab gibt es den Punkt Visualisierung des Besucherflusses und dort die beiden Unterpunkte
  • Besuchsprozessfluss
  • Navigationsprozessfluss

Besuchsprozessfluss

Besuchsprozessfluss
Hier besteht die Möglichkeit sich den Userfluss in Abhängigkeit einer beliebig auswählbaren Dimension (grünes Pull Down Menü) anzeigen zu lassen.

So kann ich mir beispielsweise darstellen, über welche Seiten die User navigieren in Abhängigkeit der Herkunftsquelle, des Herkunftslandes, der technischen Ausstattung der User, mobiler Endgeräte, oder oder oder....

Ich habe mal die Quellen ausgewählt und sehe, dass Google die Top-Quelle ist - keine wirkliche Überraschung. Spannend ist nun aber zu sehen, wie sich die User auf der Seite verhalten haben, wo sie aussteigen. Und das im Vergleich zu anderen Quellen.

Inwiefern verhalten sich User die über Google kommen anders als die die über Twitter kommen?

Durch das kleine Einstellen-Symbol rechts neben der ausgewählten Dimension besteht die Möglichkeit noch weitere Eingrenzungen vorzunehmen - dies verhält sich ähnlich wie die Filter innerhalb der Google Analytics Reports.

Anpassungen

Aber auch inneralb der Darstellung besteht Interaktivität. So kann ich...

...Zugriffe bis hier hervorheben

Dies bedeutet, dass sämtliche Pfade von Usern die über Google auf meine Seite kamen, farblich hervorgehoben werden. Ich sehe hierüber also die Trends und Unterschiede zu anderen Quellen oder ausgewählten Dimensionen.

Zugriffe bis hier hervorheben
...Nur dieses Segment anzeigen

Hier wird die eben noch farblich hervorgehobene Dimension alleine dargestellt. Ich sehe keine vielleicht störenden Linien mehr und kann mich ganz auf diesen einen Pfad konzentrieren.

Nur dieses Segment anzeigen
...Gruppendetails

In dem erscheinenden Popup werden die Topseiten angezeigt die nach der ausgewählten Dimension aufgerufen werden.

Gruppendetails
Weitere Interaktivität befindet sich innerhalb der Darstellung nach der ausgewählten Dimension. Per Mouse-Over auf den verschiedenen nachfolgend aufgerufenen Seiten wie hoch die Drop-Off Rate ist, und noch besser ist analysierbar wie das Verhältnis zwischen Durchgangstraffic und Drop-Offs, also Aussteigern, ist.

Durchgangstraffic und Drop-Offs

Hierüber können Schwachstellen innerhalb des Navigationsprozesses schnell erkannt werden!

Des weiteren können Sie auf eine einzelne der ganzen Linien klicken und analysieren, wie viele User diesen einen Pfad gegangen sind.

Durch den Schiebebalken auf der linken Seite können sehr viele und eng beieinanderliegende Linien entzerrt werden um einzelne Pfade detaillierter analysieren zu können.

Das war es aber noch nicht. Was ist eines der wichtigsten Aktivitäten in der Web Analyse?

Segmentieren! Segmentieren! Segmentieren!

Und selbst das geht innerhalb des Flussberichte. Es sind sowohl die Default-Segmente als auch die selbsterstellten benutzerdefinierten Segmente innerhalb der Berichte darstellbar.

Segmente in den Flussdarstellungen
So besteht beispielsweise die Möglichkeit den Userfluss der neuen Besucher gegenüber den wiederkehrenden Besuchern zu analysieren. Die Möglichkeiten sind hier förmlich unbegrenzt und nahezu jedes Business-Szenario abbildbar.

Navigationsfluss

Hier muss zunächst eine Seitengruppe definiert werden. Dies bedeutet, dass Sie beispielsweise eine x-beliebige Seite Ihres Internetauftritts auswählen (Vorschläge welche da sein könnten werden direkt mit Eintippen des ersten Buchstabens gemacht).

Navigationsfluss-Einstellungen
Über die Keyword-Option können Sie einen Bedingungstyp auswählen (die Übersetzung Keyword-Option finde ich im Übrigen eher suboptimal). Mit der Auswahl über einen regulären Ausdruck besteht die Möglichkeit komplett individuell auch Seitengruppen zu bilden und die Pfade der User die diese Seite gesehen haben zu betrachten.

Sowohl nach links als auch nach rechts können Sie nun weitere Schritte hinzufügen, so dass irgendwann ein abstraktes Gebilde entsteht welches eine ganze Weile horinzotal gescrolled werden muss...

Zielflussprozess

Es mutet vielleicht etwas seltsam an, dass ein weitere Fluss-Bericht an einer anderen Stelle untergebracht ist - nämlich hier:

Conversions -> Ziele -> Zielflussprozess

Für ein ausgewähltes URL Ziel (Ereignis-Ziele werden erst später hinzugefügt) wird hier dargestellt, wie die User zu diesem Ziel kamen - in Abhängigkeit von der ausgewählten Dimension.

Zielflussprozess
Diese Darstellung ist deutlich flexibler als die bisherige Trichterdarstellung, da Sie ebenso wie oben beschrieben, sämtlichen flexiblen Einstellungsmöglichkeiten haben. Segmente, Dimensionen, Eingrenzungen, Interaktionen, etc.

Unterhalb der grafischen Darstellung finden Sie dann noch eine tabellarische Auflistung der ausgewählten Dimension die zu der ausgewählten Zielerfüllung geführt hat.

Sie haben derzeit noch kein URL-Ziel definiert?

Eine ausführliche Anleitung gibt es in meinem Google Analytics Buch, eine sehr kurze in diesem älteren Post über den Zielwert.

Wenn Sie nun also noch kein URL-Ziel definiert haben sollten und dies jetzt nachholen können Sie sich freuen - denn der Zielflussbericht wird auch retrospektiv noch mit Daten befüllt! D.h. die Daten werden nicht erst ab dem Moment der Zielerstellung angezeigt, sondern auch für historische Daten.

Die unterschiedlichen definierten Ziele können über das linke der oberen Pull Downs ausgewählt werden.

Soweit eine kurze Einführung in die Google Analytics User-Fluss-Darstellungen. Hier nun eine spontane Auflistung von Fragen die hiermit schnell und einfach beantwortet werden können:
  • Welche Kategorien/Rubriken haben die User betrachtet ehe sie ein Ziel erfüllt haben?
  • Inwiefern navigieren neue Besucher anders als wiederkehrende User?
  • Inwiefern navigieren registrierte User anders als nicht registrierte?
  • An welchen Stellen auf der Website haben User offensichtlich Probleme?
  • Navigieren User über mobile Geräte anders als User über stationäre Geräte?
  • Wie verhalten sich User innerhalb eines Verkaufsprozesses?
  • In welcher Reihenfolge werden Kategorien/Rubriken von Usern betrachtet?
  • Usw. usw. usw
Wann sind diese neuen Reports verfügbar?

Sämtliche Flussberichte sind ab sofort verfügbar. Ab dieser Woche werden sie nach und nach sämtlichen Analytics Konten hinzugeschaltet - schauen Sie einfach mal nach.

Das ganze funktioniert nur in der neuen Google Analytics Version - sollten Sie diese noch nicht nutzen wäre jetzt ein gute Zeitpunkt umzusteigen...

Ich bin mir sicher, dass Ihnen noch viele eigene Fragestellungen einfallen. Teilen Sie diese mit den anderen Lesern und schreiben einen Kommentar! Welche Businessfragen möchten Sie mit diesen neuen Berichten klären? Wie finden Sie die Darstellung?

Donnerstag, Oktober 06, 2011

Google Webmaster Tools in Google Analytics

Nachdem es es ja mittlerweils einige Integrationen von anderen Google Produkten mit Google Analytics gibt folgt nun die nächste. 

Zur Übersicht hier nochmal die bisher verfügbaren Integrationen:
  • Google AdWords
  • Google AdSense
  • Google Earth (innerhalb der Real Time Reports)
  •  Feedburner

Und nun also noch die Google Webmaster Tools.

Jeder Suchmaschinenoptimiere kennt die Webmaster Tools – dieses Produkt gibt einem Erkenntnisse über die Auffindbarkeit der eigenen Seite innerhalb der Google-Suchergebnisse und vieles mehr. In den letzten Jahren sind die hierüber verfügbaren Informationen deutlich  besser und mehr geworden. 


Und nachdem bereits einige Desing-Aspekte von Google Analytics in den Webmaster Tools übernommen wurden können nun auch Daten von den Webmaster Tools in Analytics fließen.

Bislang konnte per Default in Analytics bereits analysiert werden über welche Keywords User auf die eigene Website kamen. 

Was allerdings fehlte war die Information wie das Verhältnis von Suchanfragen bei Google zu Klicks auf die Suchergebnisse und dann Besuchen auf der eigenen Website war.

Hier hilft der neue Reporting Block Suchmaschinenoptimierung innerhalb des Bereichs Traffic-Quellen.

Welche Reports gibt es hier?

Der Bericht Suchanfragen zeigt die Impressions, Clicks, Position und Klickrate der täglichen Top 1.000 Suchanfragen. Dies natürlich immer im Bezug zu Keywords über die dann auch Besucher auf die eigene Website kamen.

Zielseiten stellt für die Top 1.000 Landing Pages dar, wie viele Impressions und Klicks diese Landing Page in den Google Suchergebnissen verursacht hat. Zudem an welcher Position diese gerankt waren und welche Klickrate sie verursacht haben.

Die Geografische Zusammenfassung zeigt an, wie viele Impressions, Klicks und welche Klickrate je nach Land verursacht wurden ehe dann User auf die eigene Website kamen.

Zu beachten ist, dass es sich bei der Position jeweils um die durchschnittliche Position handelt. 

Zudem stehen wieder die üblichen Funktionen zur Verfügung wie das Hinzufügen einer zweiten Dimension, Filter, Sortieren, und und und.

Durch das Hinzufügen einer zweiten Dimension und der Auswahl einer anderen Anzeige kann ich beispielsweise betrachten, auf welchen Google Such-Produkten (Web-Suche, Bilder-Suche, Mobil-Suche) mein Webauftritt am besten positioniert ist, bzw. wo die meisten Suchanfragen stattfinden. 

In folgendem Screenshot stelle ich beispielsweise fest, das meine Ranking-Position bei der deutschen Google Bilder-Suche furchtbar schlecht ist!!! :-(

Man beachte die durchschnittliche Position der zweiten Zeile - klares To Do!

Wie Sie an dem Screenshot erkennen können gibt es diese neuen Berichte nur in der neuen Google Analytics Version. Sollten Sie diese bislang noch nicht verwenden haben Sie nun einen weiteren Grund zu wechseln...

[Da es in meinem letzten Blog Post trotz der sensationellen News nur so wenig Kommentare gab platziere ich die Kommentarschreibaufforderung heute mal mitten im Text ;-)

Wie finden Sie die neuen Reports? Fehlt Ihnen etwas? Welche weiteren Verknüpfungen hätten Sie gern? Schreiben Sie Ihre Meinung in einem Kommentar...]

Wie kann man diese neuen Reports bekommen?

Zunächst muss man sich und seine Website bei den Google Webmaster Tools registrieren. Die meisten werden dies sicherlich schon getan haben, wenn nicht, so sollten Sie dies zügig nachholen – es lohnt sich wirklich! 

Registrieren bzw. einloggen können Sie sich hier (www.google.com/webmasters) - das Ganze ist kostenlos und hilft Ihnen dabei zu analysieren, wie bspw. Google Ihre Seite wahrnimmt (hier kommt es oftmals zu gravierenden Unterschieden zur eigenen Wahrnehmung!).

Nun müssen nun noch ein paar Schritte zur Verknüpfung von Webmaster Tools mit Analytics durchgeführt werden.  

Gehen Sie hierzu in die Webmaster Tools und klicken dort auf Website verwalten neben der Seite die Sie mit Google Analytics verknüpfen wollen.  

Wählen Sie nun Google Analytics Poperty, aus der dann folgenden Liste müssen Sie nun nur noch die Website auswählen. Diese stammen aus dem mit Ihrem Login verknüpften Google Analytics Konto - speichern Sie das Ganze im Anschluss. 

Schon ist es fertig. 

Es kann einige Stunden dauern, ehe dann die ersten Daten in den neuen Google Analytics Reports auftauchen.

Es kann jeweils immer nur eine Verknüpfung vorgenommen werden. D.h. Eine Website aus den Webmaster Tools kann jeweils nur mit einer Web Property aus Google Analytics verknüpft werden.

Sollten Sie in Ihrem Google Analytics Konto mehrere Profile verwalten wird die Verknüpfung immer mit dem Standard Profil, bzw. der Standard Web Property vorgenommen – dies erkennen Sie an der roten Kennzeichnung Standard (in der neuen Google Analytics Version). 

Wenn Sie die Verbindung nicht zu dem Standard Profil, sondern einem anderen Profil vornehmen wollen, so können Sie dies innerhalb von Analytics vornehmen.

Gehen Sie hierzu in die Einstellungen und dort auf Web-Property-Einstellungen. Hier finden Sie zum einen den Web-Property-Namen als auch das automatisiert ausgewählte Standard-Profil. Mit dem Pull-Down Menü können Sie ein anderes Standard-Profil auswählen.

Web Property auswählen

Über den unteren Teil besteht nun die Möglichkeit die Verknüpfung zu einer anderen Website aus den Google Webmaster Tools vorzunehmen. 

Verknüpfung mit Webmaster Tools vornehmen

Voraussetzung, dass das ganze funktioniert ist, dass man in dem Analytics Konto als Administrator zugelassen ist. 

Das ganze hört sich nun in Textform vielleicht etwas kompliziert an - ist es aber nicht. Probieren Sie es einfach aus - Sie werden sehen, dass es ganz schnell geht!

Freitag, September 30, 2011

Google Analytics Real Time und Premium

Dies sind sozusagen zwei Blog Posts in einem - zuerst der Real Time Post und direkt im Anschluss der Premium Post!

Google fügt Google Analytics ab sofort einen Echtzeit Reporting-Block hinzu, damit können Daten in realer Geschwindigkeit live beobachtet werden.

Aber warum überhaupt?

In der Vergangenheit gab es bei der Definition von Anforderungen für die Auswahl eines geeigneten Web Analyse Tools des Öfteren auch den Punkt Real-Time Daten. Hierüber wurde dann oftmals ausgiebig diskutiert. 

Denn Real-Time Daten haben nicht für jeden Vorteile – aus meiner Sicht gab und gibt es nur eine recht kleine Gruppe an Websites, die diese Anforderung wirklich benötigen. 

Nämlich „schnelldrehende“ Nachrichtenseiten. Bild.de, Spiegel.de, Stern.de, etc. passen ihre Inhalte in sehr kurzen Zeitabständen an – hier ist eine zeitverzögerte Darstellung der Daten mit einer oder mehr Stunden Verzug nicht sinnvoll. Schnelles Analysieren der Daten ist hier absolut businessentscheidend!

Für viele andere Kunden hingegen ist Real-Time nicht unbedingt sinnvoll. Hauptgrund hierfür ist, dass in nur wenigen Fällen die Prozesse intern dafür gegeben sind, dass anhand der Real-Time Daten entsprechende Aktionen auch Real-Time durchgeführt werden können.

Nun folgt ein großes ABER.

Denn dies war die Argumentation der letzten Jahr. Das Netz hat sich verändert und ist für alle deutlich schneller geworden. Damit meine ich nicht die Verbindungsgeschwindigkeit ;-)

Sondern beispielsweise den gesamten Bereich Social Media. Hier passiert Kommunikation in Real-Time. Unternehmen senden ihre Botschaften aus und Nutzer antworten in Echtzeit. Wie viele User also über diese Maßnahmen auf die eigenen Seiten kommen, und welche aufgerufen werden, ist demnach essentiell für die Bewertung dieser Kanäle.

Wenn immer ich einen Blog Post live stelle kommuniziere ich diesen über Twitter, Facebook, Google+, Xing, etc. Natürlich immer mit den entsprechenden Kampagnenvariablen, so dass ich hinterher analysieren kann, über welchen Kanal ich wie viele User bekommen habe. 

Dies geht nun deutlich besser, da ich direkt und live sehen kann, welcher Kanal als erstes „anspringt“, und welcher Kanal am schnellsten wieder nachlässt (meine Erfahrung: Xing lässt schnell wieder nach und ist auch quantitativ der schwächste).

Kleiner Einschub: Google Analytics hat vor einiger Zeit ja auch den Social Bereich als eigenen Reporting Block aufgenommen um User-Aktivitäten wie Like, Share, +1, etc. zu trakken. Hierzu gibt es auf der Website der Trakken Web Services GmbH und auf deren Blog ein umfangreiches Dokument zum Download wie sämtliche Aktivitäten automatisiert getrackt werden können!

Ein weiteres Beispiel: TV Werbung

Die Reaktion von Nutzern die einen Werbespot im Fernsehen gesehen haben erfolgt meist innerhalb nur weniger Minuten nachdem der Spot ausgestrahlt wurde. Hier ist eine zeitliche Verzögerung der Datendarstellung nicht hinnehmbar  - der Erfolg von TV Kampagnen kann also durch Real-Time Daten deutlich besser analysiert werden.

Und noch ein Grund: der Spaßfaktor

Ich habe die Real-Time Funktionalität schon seit einiger Zeit testen können und muss sagen, dass es wirklich Spaß macht zu sehen, wie sich die Daten live ändern. Insbesondere wie die Reaktionsgeschwindigkeit ist, nachdem ich hier einen Blogpost live gestellt habe. D.h. wie lange braucht es, ehe User darauf reagieren?

Dies sind nur ein einige wenige Beispiele wo die Real-Time wirklich sinvoll ist.

Wo finde ich das ganze nun?

Die Real-Time Daten gibt es nur in der neuen Version von Google Analytics! Hier befindet sich der Reporting Block innerhalb des Dashboard Reiter oben links. (In der kommenden Woche wird dieser Reiter nicht mehr Dashboard, sondern Home heißen!).

Real-Time wird innerhalb der nächsten Woche in allen Accounts verfügbar sein. Wenn es also in Ihrem Account noch nicht auftauchen sollte…ein wenig Geduld, es wird automatisch zugeschaltet, ohne dass es irgeneiner Aktivität bedarf.

Und was gibt es nun zu sehen?

Die Google Designer haben sich hier eine schöne Darstellung einfallen lassen. Abgesehen davon, dass oben links immer die live Zahl der sich derzeit auf der Website aufhaltenden User angezeigt wird, gibt es auf der rechten Seite die Anzahl der User im sehr kurzen Zeitverlauf (unterteilt nach Minuten und Sekunden).


In den unteren Bereichen kann man sich die jetzt gerade von den Usern aufgerufenen Seiten ansehen (Seiten mit größter Aktivität). Ebenso besteht die Möglichkeit sich die Herkunft der User anzeigen zu lassen (Häufigste Standorte).

Hier hat Google ein kleines (sinnloses?) Gimmick eingebaut. Und zwar wurde Google Earth integriert. Wer will kann sich die Herkunft der User also über Google Earth direkt anzeigen lassen. Ich bin gespannt wer für dieses Feature tolle Use-Cases liefern kann – gern unten in den Kommentaren!

Des Weiteren gibt es noch die häufigsten Verweise und die häufigsten Keywords.

In den Reports Standorte, Besucherquellen und Content wird jeweils live dargestellt, woher die User kommen, welche Seiten gerade aufgerufen werden und über welche Quellen die User in diesem Moment auf die Seiten kommen.

Ich denke für Google Analytics war es echt an der Zeit Echtzeit Daten zu generieren und darzustellen (Yahoo Web Analytics beispielsweise hat dies schon lange).

Sicherlich wird dies erst der Anfang sein (ja, Events, Goals, Ecommerce, etc. laufen derzeit noch nicht in Real-Time Geschwindigkeit ein – aber wie langweilig wäre es, wenn es nicht noch Luft nach oben gäbe? ;-)

Google Analytics Premium

Neben dem Real-Time Feature wurde aber noch eine weitere Neuigkeit angekündigt. Und zwar Google Analytics Premium. Ehe sich irgendwelche Leser sorgen sollten, dass Analytics bald nicht mehr kostenlos sein wird – dem ist nicht so!

Also zur Beruhigung:

Google Analytics wird immer eine kostenlose Variante bereitstellen, weiterentwickeln und pflegen.

Wer sich die Entwicklung von Google Analytics in den letzten Jahren angesehen hat (wer es nicht gemacht hat kann einfach diesen Blog vom ersten Post an lesen ;-) konnte feststellen, dass sich Google Analytics sehr schnell weiterentwickelt hat. Mittlerweile ist es ein wirkliches Enterprise Tool geworden und durchaus vergleichbar mit anderen Bezahltools auf dem Markt (Webtrekk, eTracker, Coremetrics, Omniture, AT Internet, etc.).

Jedes Tool hat auf seine weise seine Spezifika, Besonderheiten und Vor-/Nachteile.

Wie dem auch sei – für einige sehr große Kunden war die kostenlose Google Analytics Version nicht ausreichend, da bei sehr sehr großen Datenvolumina doch das ein oder andere Limit erreicht wurde.

Jedes Tool hat Limits – bei Bezahltools können diese in der Regel gegen Bezahlung nach oben korrigiert werden, bei Google Analytics musste man in der Vergangenheit mit diesen Limits leben. Um nun diese Großkunden auch zu befriedigen gibt es Premium.

Vermutlich wird die Premium Version nur für einige große Kunden in Frage kommen für die die folgenden Punkte wichtig sind:
  • Mehr Rechenleistung und höhere Datenlimits
  • Mehr benutzerdefinierte Variablen
  • Möglichkeit des Downloads auch ungesampleter Reports (das ist sehr cool!)
  • Quellen-Attributions-Modelle
  • Support und Service Vereinbarungen
  • Offizieller Vertrag und Service Level Agreements (SLAs)
Für Unternehmen sind die obigen Punkte oftmals sehr wichtig – die meisten anderen hingegen werden sicher auch mit der bisherigen kostenlosen Version glücklich bleiben.

Besonders nett ist das Preismodell für Google Analytics Premium. Denn die Abrechnung findet nicht basierend auf der Anzahl der Server Calls statt, sondern ist flat. D.h. unabhängig davon wie viele Server Calls generiert werden, wie viele Seitenaufrufe oder Besuche Sie haben – der Preis ist für alle gleich die sich für Premium entscheiden.

Man wird also nicht dafür bestraft, wenn man erfolgreich ist, größer wird und dann mehr für das Web Analyse Tool zahlen muss. Es gibt auch keine wirren Preismodelle oder ähnliches, sondern ein Preis für alle.  Sehr interessantes Vorgehen wie ich finde.

Wie bekomme ich Google Analytics Premium?

Derzeit ist Google Analytics Premium als Pilot nur in USA, Kanada und UK erhältlich. Demnach gibt es als deutsches Unternehmen derzeit noch keine Möglichkeit die Premiumvariante zu nutzen. Wer jedoch Interesse daran hat und mehr wissen möchte wendet sich bitte direkt an mich. Schreiben Sie mir eine Mail an timo@trakken.de oder kontaktieren Sie mich über unsere Unternehmenswebsite (www.trakken.de) – dort kann ich Ihnen dann weitere Informationen geben.

Wer Google kennt weiß, dass wenn neue Produkte zunächst in nur einigen wenigen Ländern ausgerollt werden in der Regel weitere Länder recht schnell folgen...

Hier nun noch ein offizielles Google Analytics Premium Video (Englisch).



Aus meiner Sicht zwei bemerkenswerte Neuerungen bzgl. Google Analytics. Was halten Sie davon? Wie nutzen Sie Real-Time? Welche Use-Cases haben Sie? Was halten Sie von dem Premium-Schritt? Ist er für Sie nachvollziehbar? Ich freue mich auf spannenden Diskussionen in den Kommentaren!

Donnerstag, September 15, 2011

Datenschutzdebatte beendet – Google Analytics erhält den Segen der deutschen Datenschützer

Seitdem ich zu Beginn 2006 damals noch bei Google in Hamburg für Google Analytics in einigen Ländern zuständig war gab es diese Diskussionen. 

Seitdem zieht es sich durch – bei nahezu jedem Kundenmeeting kommt es früher  oder später auf das Thema Datenschutz und Google Analytics. 

Viel wurde in der Vergangenheit darüber geschrieben und geredet. Sämtliche Blogs und gerne auch Zeitungen und TV haben über das Datenschutzthema berichtet. 

Aus meiner Sicht entsprachen die aufgeführten Argumente nicht immer der Realität und vieles wurde zudem einfach falsch dargestellt. 

 Ich könnte noch viel zu diesem Thema schreiben – möchte aber lieber zum angenehmeren und vor allem aktuelleren kommen.

Denn ab sofort hat Google Analytics in Deutschland den Segen der deutschen Datenschützer erhalten.

D.h. war die Nutzung von Google Analytics auf der eigenen Website vielleicht rechtlicher Graubereich, so ist es nun von offizieller Seite her legal.

Androhungen von Strafzahlungen wird es nicht mehr geben und somit hoffentlich auch keine emotionalen Datenschutzdebatten.

Die Hamburger Datenschutzbehörde hat hierzu die entsprechenden Informationen hier veröffentlich.

Um auch wirklich auf der datenschutzrechtlich sicheren Seite zu sein bedarf es einigen Schritten auf Ihrer Seite (über die ich auch schon in vergangenen Posts berichtet hatte):
  • Anonymisierung der IP Adresse:
    Damit die IP Adresse bei der Ausführung des Google Analytics Tracking Codes nicht komplett, sondern um das letzte Oktett gekürzt übergeben wird bedarf es einer Anpassung innerhalb des Tracking Codes. Siehe hierzu auch meinen Blog Post aus dem letzten Jahr: Google Analytics und der Datenschutz.
  • Informieren der User:
    Die Nutzungsbedingungen von Google Analytics besagen, dass jeder User die Möglichkeit haben muss sich darüber zu informieren welches Tracking Tool eingesetzt wird. Dieser Hinweis muss auf einer dem User einfach und schnell zugänglich gemacht werden. Fügen Sie daher den entsprechenden Hinweis aus den Nutzungsbedingungen (Punkt 8.1) in Ihrem Impressum oder Ihrem Disclaimer ein.

    [Update: 16.09.2011: Der Text aus den Nutzungsbdingungen hat sich im Rahmen des nun legalen Einsatzes geändert - hier ist nun die aktuelle Version]
„Diese Website benutzt Google Analytics, einen Webanalysedienst der Google Inc. („Google“). Google Analytics verwendet sog. „Cookies“, Textdateien, die auf Ihrem Computer gespeichert werden und die eine Analyse der Benutzung der Website durch Sie ermöglichen. Die durch den Cookie erzeugten Informationen über Ihre Benutzung dieser Website werden in der Regel an einen Server von Google in den USA übertragen und dort gespeichert. Im Falle der Aktivierung der IP-Anonymisierung auf dieser Webseite, wird Ihre IP-Adresse von Google jedoch innerhalb von Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder in anderen Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum zuvor gekürzt. Nur in Ausnahmefällen wird die volle IP-Adresse an einen Server von Google in den USA übertragen und dort gekürzt. Im Auftrag des Betreibers dieser Website wird Google diese Informationen benutzen, um Ihre Nutzung der Website auszuwerten, um Reports über die Websiteaktivitäten zusammenzustellen und um weitere mit der Websitenutzung und der Internetnutzung verbundene Dienstleistungen gegenüber dem Websitebetreiber zu erbringenDie im Rahmen von Google Analytics von Ihrem Browser übermittelte IP-Adresse wird nicht mit anderen Daten von Google zusammengeführt. Sie können die Speicherung der Cookies durch eine entsprechende Einstellung Ihrer Browser-Software verhindern; wir weisen Sie jedoch darauf hin, dass Sie in diesem Fall gegebenenfalls nicht sämtliche Funktionen dieser Website vollumfänglich werden nutzen können. Sie können darüber hinaus die Erfassung der durch das Cookie erzeugten und auf Ihre Nutzung der Website bezogenen Daten (inkl. Ihrer IP-Adresse) an Google sowie die Verarbeitung dieser Daten durch Google verhindern, indem sie das unter dem folgenden Link verfügbare Browser-Plugin herunterladen und installieren http://tools.google.com/dlpage/gaoptout?hl=de“
  • Opt-Out:
    Google hat ein Plugin für diverse Browser erstellt. Mit Hilfe dieses Plugins können sich User dem Tracking durch Google Analytics entziehen. Erwähnen Sie in Ihrem Impressum oder Disclaimer, dass dieses Plugin zur Verfügung steht – mittlerweile funktioniert das Plugin in folgenden Browsern: Chrome, Internet Explorer, Firefox, Safari und Opera.
Ich freue mich darüber, dass Google und die Datenschützer miteinander gesprochen haben und dieses Thema nun hoffentlich ein für alle Mal vom ist. 

Danke an alle Beteiligten, dass es nun wieder um das eigentliche gehen kann – der Web Analyse!

Wie immer freue ich mich natürlich über zahlreiche Kommentare, Statements, Meinungen, etc.!

Dienstag, August 02, 2011

Was ist der Unterschied zwischen Reporting und Analyse?

Des Öfteren werde ich gefragt was denn eigentlich der Unterschied ist zwischen Reporting und Analyse. Oder anders, viele Unternehmen meinen sie würden Web Analyse betreiben - in Wirklichkeit ist es aber nichts anderes als Reporting.

Doch was ist denn dann eigentlich Web Analyse? Und wie unterscheidet es sich zum Reporting?

Dieser Post soll etwas Licht in die Unterschiede bringen.

Web Reporting ist das Zusammentragen von Zahlen und Daten aus Web Analyse Tools oder anderen Tools die Daten ausspucken.

Diese Daten werden in vielen Unternehmen in unterschiedlichen Formen (meist in Excel) zusammengepackt, vielleicht noch mit ein paar Excel Grafiken aufgehübscht, und dann an einen großen Verteiler verschickt.

Der Empfänger kann sich dann die für ihn relevanten Daten aus diesen Excel Tabellen und Datenolonnen heraussuchen und seine eigenen Erkenntnisse gewinnen.

In der Regel wird er allerdings, wenn überhaupt, einen kurzen Blick darauf werfen, und checken, ob es grobe Abweichungen gegenüber der Vorwoche, dem Vormonat oder gar dem Vorjahr gibt (einige sind dann sogar zufrieden, wenn es nicht schlechter als im Vorjahr lief!!).

Und so sehen Reportings dann teilweise so aus:

Automatisierter Email Report aus einem Web Analyse Tool
Ich möchte einen Menschen sehen, der mit diesen Daten tatsächlich etwas anfangen kann! (Bitte im Kommentar melden ;-)

Zugegeben, diesen Sreenshot habe ich von einer Email gemacht die ich wöchentlich bekomme - und die regelmäßig so aussieht. Ein Designer hat diesen Report/diese Email nie gesehen (hoffentlich). Aus meiner Sicht ist dieser Report ein schlimmer Schritt zurück in längst vergangene Jahrzehnte und eigentlich ein Verbrechen...niemals niemals niemals hat dies auch nur im Ansatz etwas mit Web Analyse zu tun!

Dashboard aus einem Web Analyse Tool
Diesen Screenshot kennen bestimmt die meisten. Aber ist das Web Analyse? Nein! Dies ist ein Dashboard und ebenfalls Reporting. Ebenso wie folgendes Bild:

Dashboard aus einem Web Analyse Tool
Und so bietet jedes Web Analyse Tool seine eigenen Dashboards - und viele Leute denken dann, wenn dieses eingerichtet ist, und vielleicht sogar noch automatisiert verschickt wird, dass nun Web Analyse betrieben wird.

Um Reporting zu machen können Sie einen günstigen Werkstudenten einstellen und ihn/sie die Daten aus einem Web Analyse Tool herauskopieren und in Excel neu zusammenstellen lassen. Es gibt in großen Unternehmen ganze Abteilungen, die nichts anderes machen...

Doch was ist denn dann Web Analyse?

Web Analyse beschäftigt sich viel mehr mit den eigentlichen Business-Zielen des Unternehmens.

Die Dashboards sind deutlich individualisierter und aktionsorientiert.

Die aufgeführten Inhalte sind contextbezogen und idealerweise stark segmentiert.

Und das Wichtigste überhaupt - Handlungsempfehlungen!

Es wird deutlich, dass dies eine völlig andere Arbeit ist, herausfordernder, qualifizierter und wesentlich businessorientiert. Völlig andere Anforderungen - ein zahlenexportierender Werkstudent reicht hier nicht mehr aus...

Wie kann also ein Dashboard auch aussehen, welches eher in Richtung Web Analyse statt in Reporting geht?

Beispielanalyse
Wer als erster den Unterschied erkennt schreibt einen Kommentar ;-)

Im Unterschied zu den obigen Beispielen wurden hier die ganzen Daten schon analysiert und nur die Erkenntnisse wiedergegeben.

Die Daten wurden sozusagen vorgekaut ehe sie verbreitet werden.

Dies hat den Vorteil, dass die Empfänger sich nicht mehr selber in die Daten einlesen müssen und eigene, womöglich voneinander abweichende, Interpretationen durchführen müssen, sondern innerhalb von wenigen Minuten wissen, wie der Stand ist und was zu tun ist.

Die obige Analyse besteht in Wirklichkeit noch aus einer weiteren Seite in der basierend auf den Daten Handlungsempfehungen aufgeführt sind. Und zwar so, dass diese auch nachgehalten werden können. Also mit Empfehlungsdatum und den Veränderungen der Daten nachdem die Empfehlung umgesetzt wurde.

Dies ist auch nur ein Beispiel wie soetwas aussehen kann. Letztendlich hängt es immer davon ab, wer der Empfänger ist und was der Analysegegenstand ist.

Wichtig ist, dass der Fokus nicht auf irgendwelchen Top10 Listen liegt, sondern eher auf Movers&Shakers, Veränderungen, Erkenntnissen und Empfehlungen.

Daten haben wir genug - Informationen sind das was zählt!

Letztendlich kann ein Dashboard sogar fast ausschließlich nur aus Text bestehen...hauptsache die Erkenntisse werden hierin gut verpackt und argumentiert.

Ein weiteres Beispiel für ein mögliches Musterdashboard:

Musterdashboard
Man kann hier sehen, dass es letztendlich oftmals ausreichend ist, wenn das Dashboard auf eine Din A 4 Seite passt.

Hauptsache die wichtigsten Erkenntnisse werden transportiert!

Dabei kommt es noch nicht mal auf schöne Grafiken, bunte Linien oder irre Charts an. Wenn die Erkenntnisse und daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen deutlich dargestellt werden ist reicht ein eselsohrbehaftetes herausgerissenes Blatt aus einem Collegeblock aus!

Versuchen Sie zudem immer den Output (also Umsatz, Verkäufe, Conversions, Registrierungen, Downloads, was weiß ich) in Verbindung mit den Daten zu bringen um einen möglichst großen Mehrwert zu schaffen und dadurch die Aufmerksamkeit der Empfänger zu gewinnen.

Nun ist nicht jedes erstelle Dashboard, egal ob mit vielen Zahlen oder vielen Worten, ein mustergültiges und sinnvolles Dashboard. Es ist recht einfach, statt der vielen eher sinnlosen Zahlen viele weitestgehend sinnlose Wörter aneinander zu hängen.

Um ein paar Tipps zu geben was Reporting von Web Analyse unterscheidet hier meine Top 10:

  1. Die aufgeführten Daten sind segmentiert und bestehen nicht nur aus den Basisdaten die aus einem Web Analyse Tool kopiert wurden.
  2. Die meisten Daten sind eng mit dem Output bzw. den eigentlichen Zielen der Website verknüpft.
  3. Es werden konkrete Handlungsempfehlungen gegeben. Und zwar wird nicht nur gesagt, dass man dies und das machen sollte, sondern idealerweise ist dies verknüpft mit dem gewünschten Ergebnis.
  4. Es fließen Daten auch aus anderen Tools mit ein. Beispielsweise werden Erkenntnisse aus Social Media, Google Insights, Google Trends, Facebook Insights, Twitter Tools, Umfragen oder sonstigen Tools mit eingeflochten.
  5. Wenn es komplett automatisiert daherkommt ist es vermutlich keine Analyse (Analyse benötigt immer einen Menschen zu Interpretation - dies kann leider derzeit noch nicht von Maschinen übernommen werden).
  6. Wenn die Daten contextbezogen sind handelt es sich vermutlich um Analyse.
  7. Wenn das Dashboard ausschließlich aus Daten und Grafiken besteht ist es wahrscheinlich keine Analyse.
  8. Wenn mehrere Metriken miteinander aufeinander bezogen werden und daraus eine Erkenntnis gewonnen werden kann handelt es sich um Analyse.
  9. Werden fortschrittliche Analyse-Methoden verwendet (Statistiken, Segmentierung, Personas, etc.) ist es eher Analyse als Reporting.
  10. Sind die Daten individuell auf bestimmte Abteilungen/Personen ausgerichtet und nicht für das gesamte Unternehmen handelt es sich vermutlich um Analyse und nicht Reporting.
Leider kommt man dennoch um Reporting oftmals nicht herum. Insbesondere große Unternehmen sind Zahlenfriedhöfe gewöhnt und fordern diese vehement ein.

Als Web Analyse sollte das Reporting allerdings nicht mehr als 10% der Arbeitszeit ausmachen.

Reporting ist in der Tat weitestgehend automatisierbar - nutzen Sie dies, sparen Sie Zeit und nutzen diese besser für die eigentlich weiterbringenden Analysen!

Ich hoffe es ist ein wenig klar geworden, wo ich den Unterschied zwischen Reporting und Web Analyse sehen.

Nun sind Sie an der Reihe! Welche Unterscheidungen würden Sie machen? Bei guten Vorschlägen nehme ich Ihre Vorschläge mit in die Liste auf. Haben Sie eigene Beispiele von Dashboards Reports - positive oder negative? Schicken Sie mir gern Ihre Screenshots (gern verfremdet oder ohne konkrete Zahlen). Auch diese nehme ich gern mit in diesen Post auf.


Ansonsten freue ich mich wie immer über zahlreiche Kommentare!

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