Auf einige dieser Features warte ich bereits seit langem und bin daher sehr froh, dass sie nun endlich umgesetzt wurden.
Für Google Analytics ist das ein weiterer sehr großer Schritt nach vorn in Richtung Enterprise Web Analytics Tool!
Zu den neuen Features gibt es auch einen neuen Claim: Powerful. Flexible. Intelligent.
Doch was gibt es an neuen Features?
Powerful:
- Erweiterte Ziele & Site Engagement Ziele
- Mobile Tracking
- Erweiterte Analyse Möglichkeiten
- Unique Visitor
Flexible:
- Multiple Custom Variables
Intelligent:
- Analytics Intelligenz
- Custom Alerts
Wow - das hört sich nach einer Menge neuer Möglichkeiten an. Und so ist es auch. Daher hier die Features etwas ausführlicher vorgestellt.
Erweiterte Ziele & Site Engagement Ziele
Ein Manko von Google Analytics in der Vergangenheit war die Limitierung auf vier Ziele. Dies konnte umgangen werden, indem man einfach weitere Profile angelegt hat um dort dann über vier weitere Ziele zu verfügen. Allerdings war dies eher ein Workaround, da dann natürlich nicht alle gewünschten Ziele in einem Profil sichtbar waren.
Nun stehen bei Google Analytics 20 Ziele zur Verfügung!
Doch damit nicht genug. Konnten bislang lediglich URLs oder virtuelle Seitenaufrufe als Ziel definiert werden, so gibt es nun auch die Möglichkeit Engagement-Ziele zu definieren (auch hierfür gab es bisher lediglich Workarounds).
Neben dem herkömmlichen URL-Ziel kann nun die Besuchszeit auf der Website und die Anzahl der Seiten pro Besuch als Ziel definiert werden!
Dies ist insbesondere interessant für alle Websites, die keine Warenkörbe oder ähnliche Ziele haben. Kurzum, sämtliche Nachrichten-Portale, Blogs oder auch B2B-Sites können jetzt diese Ziele definieren und messen.
Die Bedienung ist wie immer sehr einfach gehalten: Man wählt bspw. Besuchszeit auf der Website aus und definiert die gewünschte Bedingung - "Größer als" oder "Weniger als". Dann gibt man nur noch die Anzahl der Stunden, Minuten oder Sekunden an und schon ist das Engagement-Ziel festgelegt.
Im folgenden Beispiel ist ein Ziel erfüllt, wenn ein User länger als 1 Minute und 30 Sekunden auf meinem Blog bleibt (diese Zeit brauchen Sie mindestens um diesen Text zu lesen, daher werde ich hoffentlich viele Zielerfüller haben - ich kontrolliere also, ob Sie den Text auch wirklich gelesen haben ;-)
Da man jetzt wesentlich mehr Ziele zur Verfügung hat, kann man diese natürlich auch ausnutzen und bspw. verschiedene Zeitspannen angeben um zu analysieren bei welcher Besuchszeit der Peak auf der eigenen Website ist. Und vor allem aber - welche Änderungen auf der Website führen dazu, dass die User länger auf der Website bleiben, oder sich mehr Seiten ansehen?
Dies ist besonders interessant für rein werbefinanzierte Internetseiten!
Mobile Tracking
Das Tracking von mobilen Applikationen für iPhone oder Android Handys ist nun auch möglich. Allerdings mit einer kleinen Einschränkung: Die Apps müssen in PHP, Perl, JSP oder ASPX geschrieben worden sein.
Ist dies der Fall besteht die Möglichkeit durch einen extra Code Snippet die Aktivitäten der User mit den Applikationen zu messen. Der Code dafür wird innerhalb des Google Analytics Interfaces zur Verfügung stehen.
Für Android Applikationen kann sogar gemessen werden, welche Kampagnen am meisten Downloads verursacht haben und wie die User dann mit der App interagieren.
Erweiterte Analyse Möglichkeiten
Bisher konnte man durch die Dimensionierung, den Adhoc-Filter und die Veränderung der Reihenfolge innerhalb der Spalten schon tiefgehende Analysen durchführen. Durch die doppelte Dimensionierung und Pivot-Tabellen stehen noch weitere Analysemöglichkeiten zur Verfügung.
Zu diesem Thema habe ich bereits einen ausführlichen Blog-Post geschrieben:
Wirklich neu hingegen sind die erweiterten Filter!
In der Vergangenheit war es leider nicht möglich zwei verschiedene Spalten gleichzeitig neu anzuordnen. Wenn ich eine Spalte bspw. nach der Absprungrate sortiert hatte (absteigend) wurden zunächst sehr viele Seiten aufgerufen die lediglich einen Zugriff erzeugt haben. Dies hat die Analyse erschwert und ich musste die Daten nach Excel exportieren um sie dort weiter zu bearbeiten.
Durch die erweiterten Segmente kann ich nun verschiedene Bedingungen knüpfen und die Daten flexibler bearbeiten.
Durch die erweiterten Segmente kann ich nun verschiedene Bedingungen knüpfen und die Daten flexibler bearbeiten.
Beispiel:
Innerhalb des Reports Zugriffsquellen -> Keywords interessiere ich mich für alle Zugriffe die über ein Keywords kamen welches "analytics" beinhaltete, zugleich eine Absprungrate von weniger oder gleich 50% haben und zeitgleich noch weitere Metriken beinhaltet. Hierdurch sind die Berichte individuell anpassbar.
Unique Visitor
Es gibt eine neue Metrik in Google Analytics. Nach den Absolut eindeutigen Besuchern gibt es nun den Unique Visitor.
Diese Metrik ist allerdings nur innerhalb der benutzerdefinierten Berichte darstellbar.
Diese Metrik wurde vor allem von Nachrichtenportalen nachgefragt um die Reichweite der Seite zu kommunizieren.
Multiple Custom Variables
Mit weiteren Variablen können fortgeschritten Nutzer zusätzliche Variablen vergeben. So können Aktionen von Usern benannt und den Usern mitgegeben werden.
Das ganze funktioniert auf drei Ebenen: Seiten-Ebene, Session-Ebene und Besucher-Ebene. Bislang konnte mit der setVar Funktion in Verknüpfung mit dem utmV Cookie bereits benutzerdefinierte Segmente gebildet werden. Durch die Multiple Custom Variables gibt es aber nun deutlich mehr Möglichkeiten User zu kennzeichnen.
Sehr sinnvoll ist dies bspw. für Nachrichten-Sites, denn nun können User gekennzeichnet werden die bspw. den Sport-Bereich besuchen und andere die den Business-Bereich besuchen. Der erfolg der unterschiedlichen Usergruppen kann damit analysiert werden. So kann analysiert werden, ob die Sport-Besucher länger auf den Seiten bleiben als die Business-Besucher. Oder aber welche Kampagnen welche User in welche Bereiche navigieren.
Weitere Informationen dazu werde ich Kürze posten.
Analytics Intelligenz
Analytics Intelligenz ist ein neuer Reporting-Block innerhalb von Google Analytics. Hier werden die besonderen Vorkomnisse innerhalb der Analytics Daten vorab automatisch analysiert und dargestellt.
Unterschieden wird nach automatischen und benutzerdefinierten Benachrichtigungen.
Unterschieden wird nach automatischen und benutzerdefinierten Benachrichtigungen.
Die automatischen Benachrichtigungen können nach "Kennzahl" und "Attribut" unterschieden werden. Durch die Benachrichtigungsempfindlichkeit stellt man die Feinheit der Darstellung ein.
Unterschieden werden die Daten nach täglichen, wöchentlichen und/oder monatlichen Benachrichtigungen.
Custom Alerts
Innerhalb der Custom Alters bzw. der benutzerdefinierten Benachrichtigungen können in einfacher Art und Weise Bedingungen definiert werden die dann automatische Emails an den Empfänger versenden.
Der Empfänger ist die Login-Email-Adresse des Analytics Kontos mit dem man eingeloggt ist.
In folgendem Beispiel bekomme ich eine Nachricht, wenn die Besucher im Vergleich zum Vortag um mehr als 10% zunehmen.
Bei den benutzerdefinierten Benachrichtigungen kann aus 11 Dimensionen und 18 Metriken ausgewählt werden.
Die Alters beginnen ab dem Moment wo die Bedingung gespeichert wurde. Vergangenheitsbezogene Daten werden (sinnvollerweise) nicht berücksichtigt.
Werden mehrere Benachrichtigungen eingestellt werden bei gleichzeitigem Zutreffen mehrerer Bedingungen nicht mehrere Mails verschickt, sondern alle Nachrichten in einer Mail zusammengefasst.
Zu dem ein oder anderen Feature werde ich in Kürze noch detaillier schreiben. Viele der angekündigten Features werden innerhalb der nächsten Wochen international ausgerollt.
Sollten Sie also derzeit noch keinen Zugriff auf das ein oder andere Feature haben, so werden Sie es in den nächsten Wochen bekommen.
Ich denke, dies ist ein großes Schritt nach vorn für Google Analytics. Insbesondere die Custom Variables geben sehr viel mehr Möglichkeiten für die Web Analyse. Alles weitere im nächsten Post.
Bis dahin: Happy Analyzing ;-)