Zugegebenermaßen war ich nach dem Launch des Ereignis-Tracking (aka Event Tracking) bei Google Analytics nicht sonderlich begeistert. Es bot zwar diverse Möglichkeiten Messungen durchzuführen ohne virtuelle Seitenaufrufe zu generieren - aber irgendwie waren die Ereignis-Reports losgelöst von allen anderen Berichten.
Doch der Reihe nach - was ist Ereignis-Tracking eigentlich?
Outbound-Links, Downloads, Ajax, Flash und Videos - dies sind alles Ereignisse die mit dem Ereignis-Tracking erfasst werden können.
Denn per Default werden diese Ereignisse nicht gemessen. Jedoch konnten sie auch schon früher gemessen werden - mit Hilfe von virtuellen Page Views. Hierbei wurde bspw. bei einem Klick auf einen Download Link ein Page View gezählt, der bspw. mit dem Namen "/download/dokumentation.pdf/" in die Content Reports einlief.
Diese Vorgehensweise ist eher ein Workaround, da der Click auf ein Download-Button kein wirklicher Seitenaufruf ist. Lösung hierbei war und ist dann das Anlegen weiterer Profile unter der Nutzung von Filtern in dem die virtuellen Page Views entweder ein- oder ausgeschlossen werden.
Diese Vorgehensweise ist eher ein Workaround, da der Click auf ein Download-Button kein wirklicher Seitenaufruf ist. Lösung hierbei war und ist dann das Anlegen weiterer Profile unter der Nutzung von Filtern in dem die virtuellen Page Views entweder ein- oder ausgeschlossen werden.
Hört sich alles etwas umständlich an.
Eine bessere Möglichkeit ist die Nutzung von Ereignis-Tracking. Hierbei ist der Ansatz ein etwas anderer - ein objektbezogener Ansatz.
Objektbezogen heißt, dass man sich verschiedene Objekte auf der Website definiert die durch das Event-Tracking erfasst werden sollen. Angenommen ich habe auf meiner Website ein Video, stelle mehrere Downloads zur Verfügung und möchte wissen, über welche Links User meine Seite verlassen, um auf bestimmte externe Partnerseiten zu navigieren.
Damit hätte man drei Objekte:
- Video (wichtig ist, dass man hier Zugriff auf den Video-Quelltext hat)
- Downloads
- Outbound Links
Damit ist der erste Schritt getan. Innerhalb dieser Objekte gibt es nun unterschiedliche Aktionsmöglichkeiten die die User durchführen können:
Video
Download
- Click
Outbound Link
- Click
Damit hätten wir je Objekt die Aktionen definiert die zu dem jeweiligen Objekt gehören. Nun gibt es noch weitere Möglichkeiten die Ereignisse mit Daten anzureichern.
Biete ich bspw. 10 verschiedene Videos auf meiner Website an, reicht es nicht zu wissen, dass ein Video abgespielt wurde, sondern ich möchte ich wissen, welches Video es war.
Ebenso reicht es mir nicht zu wissen, das auf ein Download Link geklickt wurde - ich möchte wissen, welches Dokument heruntergeladen wurde.
Und auch gebe ich mich nicht damit zufrieden, dass ein Outbound Link geklickt wurde - welcher es genau war ist interessant.
Daher muss ich also jeweils noch eine Benennung übergeben - ein Label.
Bei dem Download wäre dies z.B. eine Produktbeschreibung. Dann hätte man das Objekt "Download", die Aktion "Click" und das Label "Produktbeschreibung".
Immer noch nicht genug. Denn der Download einer Produktbeschreibung ist mir 10 Euro Wert (ich beziffere ihn also mit einem monetären Wert von 10 Euro - dies ist ähnlich dem Zielwert bei der Zieldefinition). Also übergebe ich nun noch diesen Wert - jedes Mal wenn ein User das Dokument herunterlädt.
Damit habe ich vier Parameter die zu einem Ereignis gehören (können):
- Objekt
- Aktion
- Label
- Wert
das ganze sieht dann in der Google Analytics Sprache folgendermaßen aus:
pageTracker._trackEvent("objekt", "aktion", "label", "wert");
Oder für das Beispiel des Downloads:
pageTracker._trackEvent("download", "click", "produktbeschreibung", "10");
In ähnlicher Art und Weise funktioniert das ganze für Videos, Outbound Links, Flash, Ajax, etc.
Der große Vorteil des Ereignis-Trackings ist, dass die Zahl der Seitenaufrufe nicht beeinflusst wird. Daher hat das Ereignis-Tracking auch einen individuellen Reportin Block innerhalb des Content Bereichts.
Dennoch war ich am Anfang nicht begeistert. Der Grund war, dass das Ereignis-Tracking eher eine Insellösung innerhalb von Google Analytics war. So konnte ich zwar Objekte, Aktionen, Labels und die Werte analysieren - aber ein Zusammenhang zu den ganzen anderen erhobenen Daten bestand nicht.
Dies ist nun seit einiger Zeit anders - und direkt macht Ereignis-Tracking deutlich mehr Spaß!
Mehr Daten
Die Reiter Website-Nutzung und E-Commerce sind dazu gekommen. Dadurch besteht die Möglichkeit dein Einfluss der definierten Ereignisse auch auf andere Metriken anzuwenden und deren Auswirkungen zu analysieren.
Dimensionierung
Es besteht die Möglichkeit die einzelnen Parameter der Ereignisse zu dimensionieren. So kann ich über das Pull Down Menü analysieren über welche Quellen die User kamen die bestimmte Ereignisse oder Aktionen am öftesten durchgeführt haben. Das kann eine sehr interessante Erkenntnis sein um bspw. Kampagnen besser auszusteuern!
Erweiterte Segmente
Dies ist das absolut Beste! Die Ereignisse tauchen komplett auch in den erweiterten Segmenten auf. Ereigniskategorie, Ereignisaktion und Ereignis-Label können ebenso wie Ereignisse gesamt, Eindeutige Ereignisse und der Ereigniswert angezeigt werden.
Hierdurch besteht nun die Möglichkeit sich beliebig viele individuelle auf den Ereignisse basierende Segmente zu erstellen und auf sämtliche Berichte anzuwenden (die erweiterten Segmente funktionieren bei fast allen Berichten).
Diese Anwendung ist wirklich fantastisch - ungeahnte Möglichkeiten der Erkenntnisse und der Optimierung bieten sich!
Nun fehlt nur noch eines - die Ereignisse werden bislang nicht in den benutzerdefinierten Berichten angezeigt. Aber ich bin mir sicher, dass dies auch nur noch eine Frage der Zeit ist.
Meine anfängliche Skepsis gegenüber der Ereignisse ist mittlerweile also gewichen und ich bin ein großer Unterstützer der Google Analytics Events.
Nutzen Sie das Ereignis-Tracking? Wie nutzen Sie es? Kommen Sie damit zurecht? Welche weiteren Anforderungen haben Sie? Schreiben Sie einen Kommentar!